Wo Rheinhessen und die Pfalz sich treffen, da liegt das Zellertal, auch bekannt als das „i-Tüpfelchen“ der Deutschen Weinstraße. Es vereint die beiden größten Weinanbaugebiete Deutschlands und ist geprägt von Weinbergen an sonnigen Hängen, malerischen Weinorten und dem Flüsschen Pfrimm. Dort klapperten früher die Mühlen, heute plätschert das Wasser in seinem teils renaturierten Bett gemächlich dem Rhein entgegen. Bewacht wird das Tal vom Zellertaler Ehrenmal, das umgeben von Weinreben der Lage „Schwarzer Herrgott“ auf der Höhe thront und einen wundervollen Blick in die Weite bietet.
Die Region lädt dazu ein, ganzjährig bei Festen, Weinproben oder geführten Touren viel Interessantes aus Vergangenheit und Gegenwart zu entdecken. Der Zellertalweg mit 6 Rundwegen und insgesamt 46 gut ausgeschilderten Wanderkilometern durchzieht das Tal von Marnheim bis Monsheim. In allen Orten entlang des Weges können sie das vielfältige kulinarische Angebot und die hervorragenden Weine der Gegend kennenlernen.
Herzliche Gastgeber bieten vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten, und nach ihrer Reaktivierung bringt die Zellertalbahn sie am Wochenende mitten ins Tal, direkt zu Ihrer kleinen Auszeit mit Abschaltgarantie fern vom Alltagsstress.
Im Mittelalter „Mouwenheim“ genannt, ist Marnheim das westliche „Tor zum Zellertal“. Das Dorf, im „Lorscher Codex“ 774 erstmals erwähnt, wurde in der Völkerwanderungszeit fränkisches Straßendorf, im Hochmittelalter befestigte Siedlung mit Wehrmauer und Turm. Anhand eines geführten Ortsrundganges können die Besonderheiten des Dorfes erwandert werden.
Wahrzeichen wie der „Graue Turm“ aus dem 15./16. Jahrhundert, oder der „Brücken-Torso“ und das „südliche Widerlager“, der 1945 gesprengten Eisenbahnbrücke, zeugen von einer wechselvollen
Geschichte. Örtliche Feste und Ausstellungen, im und um den „Grauen Turm“ herum, laden zur Geselligkeit ein. Das "Haus Frank" in der Bolander Straße dient, mit seinem "Dorfcafe" und seinen
regelmäßigen kulturellen Veranstaltungen, als Begegnungsstätte des Heimatvereins und des Ortes. Das deutsch-griechische Restaurant "Deutsches Haus" lädt die Wanderer des Zellertales, unter
dem Motto "Ouzo trifft Schnitzel", zum Verweilen ein.
Als zentraler Ort im Zellertal hält Albisheim viele Freizeitangebote und Einrichtungen des täglichen Lebens, wie Apotheke, Seniorenheim, Banken und Geschäfte vor. Sehenswert sind die 1792 erbaute
Peterskirche, das historische Rathaus mit seinem Stifterbaum und der im Mittelalter erbaute Wartturm auf dem Wingertsberg.
Alljährlich lockt am dritten Wochenende im September das seit 1222 gefeierte „Königsfest“ mit seiner „Königspredigt“ und der damit verbundenen Verteilung der „Königswecken“ viele Gäste nach
Albisheim. Der Wanderparkplatz am Re(b)fugium ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung auf dem Zellertalweg. Der „Schauweinberg“ mit den Rebsorten der Region, sowie die typischen
Obstbäume, aber auch Mandelbäume und der „Weinbergspfirsisch“ geben Aufschluss über die Artenvielfalt der angebauten Kulturen.
Die Weinlounge am Re(b)fugium mit ihrer großer Auswahl an heimischen Weinen lädt zum Verweilen ein.
Einselthum ist ein durch Landwirtschaft und vor allem Weinbau geprägter Ort im Zellertal. Die Anfänge des Weinbaus reichen wohl schon in die Zeit der Römer zurück. Ein Beweis hierfür ist
allerdings erst in der ältesten Urkunde Einselthums aus dem Jahr 791 gegeben, in der auch von „Weingütern“ die Rede ist. Zweimal kam eine pfälzische Weinkönigin aus Einselthum. Sehenswert ist das
sogenannte „Steinerne Haus“, ein weitgehend erhaltenes spätmittelalterliches Burghaus. Im Ort stehen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für alle, die nicht nur den Wein
genießen wollen, sondern auch die Landschaft in der er entsteht, bietet der Zellertalweg beste Voraussetzungen. Die Kneipp- Anlage am Ortsrand ist in den Sommermonaten geöffnet und lädt zum
Verweilen ein.
Niefernheim, das erstmals im Jahr 770 n. Chr. urkundlich erwähnt wurde, ist ein Ortsteil der Gemeinde Zellertal. Das Ortsbild wird geprägt durch stattliche Weingüter und einen schön angelegten Dorfplatz, dessen Skulpturen auf die Verbundenheit von Wein, Mensch und Natur hinweisen. Hier werden das traditionelle Lindenfest und die Kerwe gefeiert. Nach dem Spaziergang durch die Weinlagen oder zu den sagenumwobenen „Niefernheimer Löchern“ kann man sich in Weinprobierstuben von den hervorragenden Erzeugnissen der lokalen Winzer überzeugen. Im jährlichen Wechsel mit den Ortsteilen Zell und Harxheim lädt Niefernheim fürs letzte Juniwochenende zum Kunst- und Weinmarkt ins „Zauberhafte Zellertal“ ein.
Zell: Bereits anno 708 urkundlich erwähnt, gilt Zell als ältester Weinbau betreibenderOrt der Pfalz. Die Lage „Schwarzer Herrgott“ ist weithin bekannt. Seinen Namen verdankt der
Ort einer Klause (Cellula), die der aus England stammende Glaubensbote Philipp nahe einer altgermanischen Kultstätte erbaute. Die Gründung ist in der noch erhaltenen Urkunde „Vita sancti Philippi
cellensis“ von 850 belegt. Die beiden Kirchen sind von weither sichtbar und ein prägendes Ortselement.
Mit der Entstehung eines Stiftes erhielt Zell 1135 seinen Markt, der im Wallfahrtsverkehr begründet war. Als das Stift 1553 aufgelöst wurde, verwaltete fortan eine „Kollektur“ dessen Vermögen, Pfründe und Liegenschaften. Die örtlichen Hotels, Restaurants und Winzerhöfe laden zum Verweilen ein.
Harxheim: Zahlreiche repräsentative Anwesen prägen das Ortsbild von Harxheim. Durch seine südexponierte Lage weist das Zellertal so günstige Bedingungen auf, dass in Harxheim sogar Südfrüchte wie Feigen und Kiwis gedeihen. Dieses Klima begünstigt auch den Weinbau und die hier erzeugten „guten Tropfen“ kann man in den lokalen Restaurants und Weingütern probieren. Touristen und Wanderern stehen auch Gästezimmer zur Verfügung. Sehenswert sind die protestantische Kirche und das historische Rathaus. Ab dem Parkplatz der Zellertal-Schule führt der Zellertalweg hinauf nach Zell, hier bietet sich eine grandiose Aussicht zum Donnersberg sowie in die Rheinebene.
Das Dorf wurde im Lorscher Codex erstmals 765 urkundlich erwähnt. Die Herren von Wachenheim erbauten eine Burg, von der noch heute ein siebenstöckiger Wohnturm existiert (Schlossgut Lüll). Es ist
der größte seiner Art in Rheinhessen. Taufstein und Chor der evangelischen Kirche im Ortskern wurden 1325 errichtet. Der Turm und der Flügelaltar sind Werke des 15. Jahrhunderts. Das 1907 an der
Harxheimer Straße errichtete, sog. „große Schulhaus“, wurde zum Bürgerhaus umgebaut. Direkt daneben befindet sich das „Alte Zollhaus“, welches 1857 vom letzten „Chausseegeld-Erheber“ erbaut
wurde. An der damals dort verlaufenden Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Bayern wurde das staatliche Wegegeld z.B. auf Salz und Branntwein erhoben. Nicht nur der
Mühlbrunnen lädt als Kneippbecken zum Verweilen ein, sondern auch Winzer, Gastronomen und Gästezimmer.
Erstmals wurde das Weindorf unter dem Namen Meldrisheim 771 in den Lorscher Schenkungsurkunden erwähnt. Ortsherr war nach den Franken, das Benediktinerkloster Hornbach im Bliesgau. Am Kalkofen 1
steht noch ein denkmalgeschütztes Bauernhaus aus dem Jahre 1561, das zu den ältesten erhaltenen Profanbauten im Landkreis zählt. Der Hauptkeller unter der Scheune stammt aus dem 16. Jahrhundert.
Das Weingut Roß hat hier sein Gästehaus untergebracht. Sowohl von der Weinrast mit Weitblick, welche sich am westlichen Ortsausgang befindet, als auch von den Wanderwegen oberhalb der Gemeinde
genießt man an klaren Tagen einmalige Ausblicke auf das Zellertal. Neben der Weinrast (geöffnet an Sonn- und Feiertagen von Mai bis Ende Oktober) stehen Gastronomie-, Winzer- und
Beherbergungsbetriebe zur Wahl.
Monsheim ist das östliche Tor zum Zellertal. Mit dem Rheinland-Pfalz-Takt ist die Gemeinde bequem über Worms, Grünstadt oder Alzey per Zug zu erreichen. Im West-Ost-Verlauf schlängelt sich die „Pfrimm“, die vom Donnersberg kommend das Zellertal durchfließt und bei Worms in den Rhein mündet, durch die Ortslage. Im Rahmen des ausgeschilderten Ortsrundganges können zahlreiche historische Stätten der Gemeinde besichtigt werden. So z.B. das Rathaus von 1832, der Wohnturm im Ortsteil Kriegsheim aus dem 14. Jahrhundert oder aber das Monsheimer Schloß. Letzteres war noch 1394 eine Wasserburg („Veste Monsheim“).
Nach der Wanderung auf dem Zellertalweg laden die Winzer und Gastronomen zu einem kulinarischen Ausklang ein, bevor die wohlverdiente Nachtruhe in einer der ortsansässigen Unterkünfte genossen
werden kann.